Verstopfte und entzündete Talgdrüsen beim Pferd entstehen vor allem in der Gurt- und Sattellage aufgrund von Reibung, Wärme und Schmutz. Wenn der natürliche Talg nicht abtransportiert werden kann, verhärtet er sich und bildet schmerzhafte Knubbel. Bakterien können zu Entzündungen führen, die eine Behandlung mit Cortison erfordern und eine Pause für das Pferd bedeuten können. Um das Auftreten neuer verstopfter Talgdrüsen zu vermeiden, ist Hygiene und die Verwendung geeigneter Sattelunterlagen entscheidend.
Hygiene ist wichtig, daher sollten nur Sattelunterlagen verwendet werden, die leicht waschbar sind. Verklebte Satteldecken bieten einen Nährboden für Bakterien und Pilze. Waschbare Schabracken, insbesondere bei einer Waschtemperatur von 60°C, können die meisten Keime und Bakterien abtöten und Talg sowie Schweiß effektiv entfernen. Schabracken mit Fellunterseite (zum Beispiel Alpaka Vlies Schabracken) können zwar nur bei 30 Grad im Wollwaschgang gewaschen werden, jedoch kann man Problemlos die Baumwoll-Molton Unterseite nach der Wäsche bügeln, um alle Keime zu beseitigen.
Das Material, das mit der Pferdehaut in Kontakt kommt, sollte atmungsaktiv, schweißaufnehmend und frei von Farb- und Duftstoffen sein. Schabracken mit Schaumstoffeinlagen sollten vermieden werden, da sie eine hohe Isolierung bieten und einen idealen Nährboden für Keime darstellen. Sattelunterlagen mit 100% Baumwolle auf der Unterseite und in der Füllung reflektieren weniger Wärme als Kunstfasern. Sie nehmen Schweiß, Schmutz und Fett zuverlässig auf. Bakterien vermehren sich in Naturmaterialien wie Wolle und Baumwolle weniger schnell und intensiv.
Ein gut passender Sattel ist entscheidend, um verstopfte Talgdrüsen zu vermeiden. Ein nicht passender Sattel kann zu schmerzhaftem Druck, Reibung und Staubnestern führen. Eine gute Druckverteilung ist wichtig, um die Durchblutung der Haut nicht zu beeinträchtigen. Dies gilt auch für den Sattelgurt bzw. die Gurtlage.